R. flammeum ist in erster Linie in Georgia in einigen Counties im Großraum Atlanta verbreitet. Durch die sich in dieser Gegend massiv ausbreitenden Siedlungen hat die Art hier in den letzten Jahrzehnten viel Lebensraum eingebüßt. Weiter südlich in Georgia am Flint River findet sie sich ebenfalls. Außerdem kommt R. flammeum entlang des Savannah River im Osten Georgias vor, wo es auch hier und da die Grenze zu South Carolina überschreitet. Es besiedelt gerne steile Böschungen in Laubwäldern oberhalb von Bächen und Flüssen sowie mit lichtem Wald bestandene Berghänge und Hügel. Blütezeit ist von Anfang April bis Anfang Mai.
Die Art ähnelt den beiden Gartenstars R. calendulaceum und R. cumberlandense. Sie blüht aber meist früher, ist wesentlich hitzeverträglicher und blüht auch noch an schattigeren Standorten reich. Neben den meist durchschnittlich gelborangen bis orangen Blüten gibt es auch immer wieder Klone mit dunkleren Rottönen, die außerordentlich begehrenswert sind. Die meisten Blüten zeigen mehr oder weniger deutlich einen großen gelben Fleck auf dem obersten Blütenblatt. Von der Zahl 5 abweichende Anzahlen von Blütenblättern kommen bei wohl jeder Rhododendronart gelegentlich vor. Bei R. flammeum ist es jedoch auffällig, dass relativ oft Blüten mit 6 Petalen zu finden sind. Die Art ist häufig mit R. canescens vergesellschaftet und beide hybridisieren am Naturstandort immer wieder miteinander. Viele dieser Hybriden sind sehr attraktiv und in den Azaleengärten im Südosten der USA genauso wie R. flammeum selbst weit verbreitet. Die Blüten der Hybriden sind oft lebhaft rosa und haben einen gelben Fleck. R. flammeum birgt in sich ein enormes Zuchtpotenzial für derartige Gegenden mit langen, heißen Sommern und wurde deshalb auch immer wieder mit viel Erfolg von vielen Züchtern in den USA als ein Elternteil für ihre Programme verwendet.
R. flammeum wird gerne mit in tiefen Lagen wachsenden R. calendulaceum verwechselt. An manchen Orten scheinen beide sogar gemeinsam vorzukommen (zum Beispiel Roswell, Fulton County, GA). Insgesamt bleibt R. flammeum jedoch zierlicher und ist darin dem R. cumberlandense sehr ähnlich, hat aber im Gegensatz zu beiden Arten weder auf den Blütenstielen, noch auf den Sepalen, noch auf der Blütenröhre Drüsenhaare.
Bereits Aiton kannte dieses Taxon und beschrieb es 1789 als Azalea nudiflora var. coccinea. Azalea calendulacea var. flammea wurde 1803 von Michaux beschrieben. Sargent machte dann daraus 1917 R. flammeum. 1811 beschrieb Willdenow noch eine Azalea speciosa, die 1830 von Sweet zu R. speciosum umkombiniert wurde. Obwohl der Name R. speciosum über 100 Jahre älter ist als R. flammeum, kann er jedoch nicht verwendet werden, da es sich um ein illegitimes Homonym handelt, weil der Name R. speciosum schon 1796 für ein anderes Rhododendron verwendet wurde. Der Name R. flammeum bezieht sich auf die flammfarbenen Blüten (lat. flammeus – flammend, leuchtend, feuerrot). Der Trivialname ist Oconee Azalea.
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