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Rhododendron smokianum

R. smokianum (TN; Sevier Co.; Mount Le Conte, Cliff Top).

R. smokianum wächst nur in einem sehr kleinen Gebiet von 19km Ausdehnung in Ost-West-Richtung und 7km an der breitesten Stelle in Nord-Süd-Richtung im Zentrum der Great Smoky Mountains. Das Hauptverbreitungsgebiet der neuen Art befindet sich in Tennessee im Sevier Co., im benachbarten North Carolina im Swain Co. gibt es nur wenige Pflanzen direkt an der Grenze zu Tennessee. Die Art gedeiht am Standort fast nur auf einem braunen bis grauen, schieferartigen Gestein. Dieser stellenweise sehr brüchige Fels wird auch als Anakeesta Formation bezeichnet. Er enthält nicht nur diverse Schwermetalle wie Kupfer, Kobalt, Mangan, Zink und Blei, sondern auch Aluminium und Pyrit (Eisendisulfid / FeS2). Freiliegender Fels oxidiert und mit Wasser entstehen Eisensulfat und Schwefelsäure (2FeS2 + 7O2 + 2H2O ⟶ 2FeSO4 + 2H2SO4). Außerdem werden die Schwermetalle ausgewaschen. Auf dieser sauer-feindlichen Unterlage fühlt sich R. smokianum nicht nur äußerst wohl, sondern seine Sämlinge haben nur hier auch genug Licht zum Gedeihen und sind gut vor konkurrierenden Pflanzen geschützt. Es verträgt keine längere Beschattung durch andere Gehölze. Alle bekannten Fundorte liegen zwischen 1340m und 2000m Höhe, wobei die Art auch noch in tieferen Lagen problemlos gedeihen würde, nur mangelt es da in ihrem kleinen Verbreitungsgebiet an geeigneten offenen Standorten. In dem brüchigen Anakeestafels gibt es in so tiefen, wenig steilen Lagen einfach keine regelmäßigen Erdrutsche mehr, die für geeignete, offene Habitate sorgen könnten.

Die bemerkenswertesten Fundorte von R. smokianum gibt es auf dem Mount Le Conte in den Gipfelbereichen Myrtle Point und Cliff Top. Hier bedeckt die Art riesigen Moospolstern gleich als einzige Spezies weite Flächen.

R. smokianum unterscheidet sich von R. minus durch den viel kleineren, kompakten Wuchs und Blüten, bei denen der parallelwandige Teil der Röhre nur 0-2mm beträgt. Von R. carolinianum unterscheidet es sich ebenfalls durch diesen sowie durch die viel spätere Blütezeit. Während R. carolinianum immer deutlich vor Kalmia latifolia blüht, erscheinen die Blüten bei R. smokianum erst etwa 4-6 Wochen später zusammen mit oder etwas später als die der Kalmia latifolia.

R. smokianum wurde erst 2021 von Bauer & Albach beschrieben. Der Name von R. smokianum nimmt Bezug auf den Fundort der Art, die Great Smoky Mountains.

R. smokianum (TN; Sevier Co.; The Boulevard).

Beschreibung: Die Art bildet aufrechte, reich verzweigte, kompakte (0,2-) 0,5-2 (-2,5)m hohe Sträucher aus, die meist noch deutlich breiter werden, keine Ausläufer bilden und sich nicht über am Boden liegende, sich selbst bewurzelnde Ableger verbreiten. Die Jahrestriebe werden meist 1-10cm lang. Sie erscheinen noch vor der Blüte und sind während der Blütezeit meist fast fertig ausgebildet. An ihren Enden sitzen die winterlichen 8-15mm langen, grün- bis braunschuppigen Blütenknospen in der Regel einzeln. Die immergrünen, ledrigen Blätter sind oval und laufen in eine deutliche, leicht nach unten gebogene Spitze aus, haben glatte Ränder und werden 40-80mm lang und 10-30mm breit. Ihre Stiele werden 4-8mm lang und gehen undeutlich in die Spreiten über. Diese sind oberseits grün, manchmal braun überhaucht, und unterseits mit einem dünnen braunen Indumentum bedeckt, das aus ca. 12-15 schildartigen Schuppen (ca. 150µm im Durchmesser) pro mm2 besteht. Oberseits finden sich ca. 3 Schuppen pro mm2. Pro Stutz öffnen sich meist 4-8 duftlose Blüten, die auf 8-20mm langen Stielen sitzen. Korolla meist magenta oder kräftig rosa, seltener blassrosa oder lavendelrosa, 20-25mm lang und 20-35mm breit. Der parallelwandige Teil einer Röhre ist kaum vorhanden und wird 0-2mm lang. Die Blüten erweitern sich vielmehr auf 10-12mm Länge gleich von ihrer Basis her trompetenförmig, bevor sich 5 Perianthsegmente differenzieren lassen. Diese werden jeweils 8-15mm lang und ebenso breit mit stark abgerundeten Spitzen. Im Innern der Korolla im Bereich des oberen Perianthsegmentes finden sich oft einige orangebraune bis rote Punkte. Staubfäden 9-10, 7-25mm lang, weiß. Stempel 12-20mm lang, rot bis weißlich.

Literatur:

Albach, D. C. & Bauer, R. (2021): Rhododendron smokianum, a New Species from the Great Smoky Mountains. Systematic Botany 46 (1): 122-129

Bauer, R. (2021): Rhododendron smokianum, eine neue Art aus den Great Smoky Mountains, USA. – Rhododendron und Immergrüne Band 31: 50-75

Bauer, R. (2022): Rhododendron smokianum. A new species from the Great Smoky Mountains, USA. – Rhododendron Species 17: 112-132

Hyatt, D. (2014): In Search of „Smokianum“. – J. Amer. Rho. Soc. 68 (3): 211–215

Miller, R. (2013): Stalking the Wild Lepidote: Rhododendron minus Reconsidered. – J. Amer. Rho. Soc. 67 (2): 63-68, 78–83

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