R. catawbiense f. insularis kommt in einem eng umschriebenen Bereich beiderseits der Fall Line in North Carolina in den Wilson, Johnston, Harnett, Wake, Durham und Orange Counties vor. Es besiedelt dort meist nach Norden ausgerichtete, steile Hänge oberhalb von Flüssen wie Eno River, New Hope Creek, Neuse River und Moccasin Creek (Flower Hill Nature Preserve). Genau solche Pflanzen finden sich weiter Richtung Süden erst wieder im Nordwesten Georgias und Nordosten Alabamas in Schluchten, welche die Tafelberge Sand Mountain und Lookout Mountain entwässern, beispielsweise im Cloudland Canyon, im Little River Canyon, am Town Creek und am Little Bryant Creek. Eventuell reicht das Vorkommen bis ins benachbarte Tennessee hinein. Aus Georgia wird noch von einem mir nicht näher bekannten Fundort in Cherokee County berichtet. Ferner wächst R. catawbiense f. insularis auch am Cheaha Mountain (AL), wobei ich nicht sicher bin, ob es sich da um ein natürliches Vorkommen handelt. Ganz ausschließen möchte ich es aber nicht.
Die Fundorte von R. catawbiense f. insularis liegen in der Regel unter Bäumen, welche die Pflanzen beschatten. Meist wachsen sie auf mehr oder weniger steilen Hängen oberhalb von Flüssen und Bächen, die für die notwendige Luftfeuchtigkeit sorgen. Wie in der f. catawbiense reichen die Blütenfarben von kräftig magenta mit Blau- oder Rotstich bis zu deutlich blasser gefärbten Formen, die den anderen aber an Attraktivität in nichts nachstehen. Wie es scheint, sind die blassen Farben aber wesentlich häufiger als bei der f. catawbiense. Der relativ bekannte Klon ´Ken’s Find´ aus dem Flower Hill Nature Preserve in Johnston County (NC) hat reinweiße Blüten, eine Farbe die auch bei der f. insularis extrem selten ist. Blütezeit ist etwa Mitte April bis Mitte Mai.
Die Pflanzen unterscheiden sich von den typischen R. catawbiense der Berge in mehreren Punkten. Sie sind deutlich wüchsiger und Ihre Blätter werden deutlich größer, wobei diese ihren Rand eher leicht nach oben als nach unten biegen. Sie vertragen insbesondere im Neutrieb keine starke Sonneneinstrahlung und verbrennen leicht. Junge Triebe und Blätter haben zunächst ein graues, später ein braunes Indumentum, das im Laufe der Zeit verloren geht und die Blätter beiderseits grün zurücklässt. Nur an der Mittelrippe auf der Blattunterseite bleibt es bestehen. Im Gegensatz dazu haben die Blattunterseiten der f. catawbiense eine permanente weißliche, wachsartige Beschichtung. Dies sind zwar keine drastischen morphologischen Unterschiede zur f. catawbiense, sie sind aber in allen genannten Populationen konstant vorhanden. Hinzu kommt die ökologische Anpassung an völlig andere Gegebenheiten. Vermutung: Während am Ende der letzten Eiszeit R. catawbiense f. insularis immer weiter und höher ins Gebirge eingedrungen ist (und sich dabei zu dem verändert hat, was wir heute als f. catawbiense bezeichnen), scheinen einige Populationen in tiefen Lagen in geeigneten ökologischen Nischen überlebt zu haben. Vermutlich gab es einen Zeitpunkt, zu dem ein Vorgänger des heutigen R. catawbiense f. insularis weite Teile des Tieflandes von North Carolina bis nach Alabama besiedelt hatte. Mit zunehmender Erwärmung starben die meisten Vorkommen aus und das, was wir heute sehen, ist noch übrig.
R. catawbiense f. insularis wurde 1919 von Coker beschrieben. Der Name bezieht sich auf das im Vergleich zur Verbreitung von f. catawbiense inselartige Vorkommen im Tiefland von North Carolina. Einen eigenen Trivialnamen gibt es offenbar nicht.
Beschreibung:
Literatur:
Coker, W. C. (1919): The distribution of R. catawbiense, with remarks on a new form. – Journal of the Elisha Mitchell Scientific Society 35: 76-82
Schwind, R. L. (XXXX): Rhododendron catawbiense at Low Elevations. – J. Amer. Rhod. Soc. 25 (3): XX-XX
Schwind, R. L. (XXXX): Rhododendron catawbiense f. insularis. – J. Amer. Rhod. Soc. 50 (4): XX-XX