Wir definieren den „mittleren Yellow River“ als den Abschnitt des Yellow River, der etwa an der Grenze zwischen Santa Rosa und Okaloosa County beginnt und bis zur Einmündung des Shoal River reicht. Auf diesem Flussabschnitt vollzieht sich mit R. austrinum eine interessante Verwandlung. Blühen die Pflanzen zwischen Garnier Landing (nahe der Countygrenze) und in etwa der Höhe des Weilers Holt noch fast ausschließlich weiß bis rosa (wir kennen hier nur eine gelb blühende Pflanze), so ändert sich das zwischen Holt und der Einmündung des Shoal River dramatisch. Je weiter man flussaufwärts kommt, umso mehr Gelbtöne tauchen auf bis man schließlich ein buntes Durcheinander zu Gesicht bekommt, in dem sich manche Blüten nicht mehr eindeutig dem einen (weiß/rosa) oder anderen (gelb/orange) Farbspektrum zuordnen lassen. Nördlich des Zusammenflusses (am oberen Yellow River) dominieren dann eher gelbe Farben, obwohl hier auch noch rosa Blüten zu finden sind. Als Ron Miller vor vielen Jahren noch dachte, dass sich kurz vor dem Shoal River R. austrinum und R. canescens kreuzen, prägte er für diesen Flussabschnitt den Begriff „Hybrid Zone“. Heute benutzen wir diesen Ausdruck nicht mehr so gern, da wir wissen, dass all diese bunten Pflanzen tetraploid, also R. austrinum sind. Die Farbgebung scheint mehr durch den jahresdurchschnittlichen Säuregehalt des Flusses und seiner durchschnittlichen Sedimentmenge beeinflusst zu werden: je saurer und klarer, desto eher weiß bis rosa; je weniger sauer und je mehr Sediment desto eher gelb bis orange. In einem Bereich, in dem sich unterschiedliche Wasser wie an der Einmündung des Shoal River zu einer Art „Mittelwert“ mischen, können beide Formen von R. austrinum offenbar gleich gut existieren und bilden deswegen natürlich auch Zwischenformen aus. Die Farbvielfalt erinnert hier an die des Escambia River, kommt aber an diesen längst nicht heran.
Bei allen hier gezeigten Rhododendron handelt es sich um R. austrinum, so dass ich bei diesen auf Bildunterschriften verzichte.