Wie ein Krebsgeschwür hat sich am Rande von Canton die „Soleil Community“ in noch vor Kurzem intakte Wälder gefressen. Ruheständler mit Geld leben hier in einzeln stehenden Häusern in einer sterilen und auf die Altersgruppe zugeschnittenen nicht öffentlich zugänglichen Siedlung mit Golfplatz, Zaun und Einlasskontrolle. Wir hatten eine Einladung, so dass wir reibungslos passieren konnten. Einige wenige Streifen natürlichen Waldes sind zwischen der Bebauung erhalten geblieben. Da wir hier im Großraum Atlanta sind, wollten wir schauen, was hier noch von R. flammeum, R. canescens und den allgegenwärtigen Hybriden der beiden Arten übrig war. R. canescens gab es reichlich, an manchen Stellen war es sogar angepflanzt. Wir fanden aber auch tatsächlich noch ein einzelnes ums Überleben kämpfende R. flammeum und einige sehr schöne Hybriden, darunter auch eine extrem dunkel magenta blühende. Wenn man sieht, welch wunderbare Formen nur auf einem solch kleinen Flecken noch gefunden werden können und man dann bedenkt, dass einst der gesamte heutige Großraum Atlanta mit R. flammeum, R. canescens und ihren Hybriden bevölkert war, dann fragt man sich unwillkürlich, was wohl alles für Schönheiten im Laufe der Zeit duch die immer weiter expandierende Stadt verloren gegangen sind.
