Newfound Gap – The Jump Off – Tourist Bunion – Charlies Bunion (16km, 720m Steigung und Gefälle)
Wenn man sich R. smokianum nicht gerade an der vielbefahrenen Straße zwischen Gatlinburg und Newfound Gap anschauen möchte, ist diese Wanderung sicher die angenehmste und einfachste, um wirklich viele Exemplare dieser schönen Art in ihrer natürlichen und spektakulären Umgebung zu sehen. Leider waren ein bis zwei Wochen zuvor die meisten Blütenknospen von R. smokianum einem späten Frost zum Opfer gefallen. Aber immerhin hatten ein paar überlebt, so dass die Enttäuschung nicht ganz so groß war.
Die Tour folgte die meiste Zeit dem Appalachian Trail, nur der kurze Abstecher zum Jump Off, einem atemberaubenden Steilabfall auf der Rückseite des Mount Kephart, machte da eine kleine, aber lohnende Ausnahme. Was am Weg als „Charlies Bunion“ ausgeschildert ist, wird von Insidern nur „Tourist Bunion“ genannt, denn dieser kleine Felsen aus Anakeestagestein hat mit dem tatsächlichen und auf den topgrafischen Karten als „Charlies Bunion“ bezeichneten riesigen Felsgrat nichts zu tun. Nur ist der echte Bunion vom Appalachen Trail aus nicht so gut zugänglich, so dass sich findige Tourismusmanager die kleine Alternative überlegt haben. Hier sieht man mal wieder: Der Weg von grandiosen Naturschauspiel zum Touristenspektakel ist oft ein kurzer. Nichtsdestotrotz ist der Abgrund am Tourist Bunion mehr als sehenswert. Eigentlich wollte ich auf dieser Tour noch bis Laurel Top laufen, entschloss mich dann aber kurz vor den Sawteeth umzudrehen, das es rings um mich herum zu blitzen und zu donnern anfing, keine gute Sache auf den Graten. Bis ich wieder am Tourist Bunion war, hatte sich alles verzogen. Ich bin dann aber nicht nochmals umgekehrt, da es ja ohnehin kaum Blüten an den R. smokianum gab. Irgendwann will ich da aber nochmal hin!