• Standortbilder/Reisen

    Hier gibt es absteigend chronologisch sortierte Bilder von den Standorten in den USA. Zur besseren Übersicht lassen sich die Galerien auch nach einzelnen Arten oder Staaten filtern.
     

    • Arten

    • Staaten

01.07.2019 Clingmans Dome – AT – Miry Ridge – Elkmont, Great Smoky Mountains N.P. (TN, Sevier Co.)

Clingmans Dome – Silers Bald – Cold Spring Knob – Miry Ridge – Dripping Spring Mountain – Jakes Gap – Elkmont (28km, 490m Steigung, 1710m Gefälle)

Eigentliches Ziel dieser Tagestour war es, herauszufinden, ob auf dem Dripping Spring Mountain R. smokianum vorkommt. Der Verdacht lag nahe, da der Berg unter anderem aus Anakeestafels besteht und im Satellitenbild im Gipfelbereich eine relativ kleinen Fläche unbewaldet ist.

Am Clingmans Dome kam der Nebel sobald ich den Aussichtsturm erreichte. Dieser stellt mit seiner überdimendionalen Betonrampe eine wahre Monstrosität dar. Noch war alles ruhig, doch bald würde sich dieser höchste Gipfel der Great Smoky Mountains wie jeden Tag in einen touristischen Hotspot verwandeln. Deshalb verweilte ich nicht lange und machte mich auf den Weg, immer den Appalachian Trail auf dem Grenzgrat zwischen Tennessee und North Carolina entlang nach Westen. Um den Silers Bald herum fand ich noch einige R. calendulaceum in Blüte, die meisten waren jedoch schon verblüht. Am Cold Spring Knob verließ ich den Appalachian Tail und bog zum Miry Ridge ab. Ab hier und eigentlich ohne nennenswerte Unterbrechung bis Elkmont war der Wald voll von R. maximum. Hier oben blühten sie noch nicht, doch sobald ich etwas tiefer kam begleiteten mich Tausende der weißen bis rosa Blütenstutze auf meinem Weg. Besonders interessant waren zwei große Pflanzen, die epiphytisch in einem riesigen alten Baum wuchsen. Einen solchen Wuchsort hätte ich von R. maximum nicht unbedingt erwartet. Auf dem Dripping Spring Mountain gab es neben diversen Heidelbeeren R. catawbiense und Kalmia latifolia. R. maximum war auch vertreten. Da dieses kaum Sonne verträgt, waren seine Blätter hier in dem baumlosen Gelände gelblich und eingerollt. Leider war R. smokianum hier aber nicht zu finden. Teile der Gipfelregion waren zwar ohne Bäume und voll anderer Ericaceen, da der Gipfel aber sehr abgerundet war, hatte es dort schon seit Ewigkeiten keine Erdrutsche mehr gegeben, so dass es schon genauso ewig keine geeigneten offenen Flächen für die Besiedlung mit R. smokianum gab. Kurz vor Jakes Gap begegnete mir eine blütenlose Azalee, vermutlich R. calendulaceum oder R. cumberlandense.

Obwohl ich R. smokianum nicht finden konnte, war das für mich eine wunderschöne Tour, die tief in eine sehr einsame Gegend des Nationalparks führte. Es war ein ausgefüllter Tag mit viel Raum zum Nachdenken. Ich habe nur zwei Leute am Morgen auf dem Appalachentrail getroffen und war ansonsten allein. Solo unterwegs wirkten die hohen Grate, tiefen Täler und alten Bäume noch intensiver und eindrücklicher auf mich. Einziger Begleiter für einen kurzen Moment war ein junger Weißwedelhirsch, der mir neugierig nachlief und für Bilder posierte. Erst kurz vor Elkmont nahm der Verkehr wieder etwas zu.

Kommentare sind geschlossen.